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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 32

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Maria Eleonore, der die Nachfolge in den kleve-jlichschen Lndern ausdrcklich zugesichert war. hatte sich mit dem Herzog Albrecht Friedrich von Preußen verheiratet; eine jngere Schwester, die ans die Erbfolge verzichtet hatte, war die Gemahlin des Pfalzgrasen von Neuburg an der Donau. Nach dem Tode Johann Wilhelms, des letzten kleve-jlichschen Herzogs, erhob der Kurfürst Iohann Sigismund als Gemahl der Tochter der Herzogin Maria Eleonore von Preußen Erbansprche auf die gesamten Lnder; aber auch der Pfalzgraf von Neuburg, der Kaiser und mehrere andere traten als Erbberechtigte auf. Um sich wenigstens einen Teil der genannten Lnder zu sichern und um Streitigkeiten zu verhten, verbanden sich der Kursrst von Branden-brg und der Pfalzgraf von Nenbnrg im Vertrage zu Dortmund (1609); sie nahmen das Land gemeinsam in Besitz und verteidigten es gegen die brigen Bewerber. Bald jedoch entstand unter den Verbndeten selber ein Zerwrfnis. Aus innerer berzeugung und um an den reformierten Hollndern eine krftige Sttze zu haben, trat Johann Sigismund zur reformierten Religion der; x) der ebenfalls protestantische Pfalzgraf nahm den katholischen Glauben an, um sterreich und Bayern fr sich zu gewinnen. ' So brachen die Kriegsunruhen los, unter denen die um-strittenen Lnder nicht wenig zu leiden hatten. Im Jahre 1614 kam es dann zu dem Vertrage zu Xanten, wonach Brandenburg die Lnder Kleve, Mark, Ravensberg und Ravensteins erhielt. Jlich und Berg bekam der Pfalzgraf von Neuburg. Dieser Vertrag wurde im Jahre 1666 durch den Kaiser besttigt. 2. Die Erwerbung des Herzogtums Preußen. Im Jahre 1618 starb der letzte Herzog von Preußen. Albrecht Friedrich. Der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg, der bereits die Vormundschaft der den letzten schwachsinnigen Herzog gefhrt hatte, und dessen Erbrecht durch die Bande der Verwandtschaft mit dem herzoglichen Hause uoch besonders gesichert war, vereinigte allerdings erst nach \) Der Kurfürst lie jedoch erklären, zu diesem Bekenntnis keinen seiner Untertanen zwingen zu wollen". Der seit dem Augsburger Neligionsfrieden so oft angewandte Grundsatz: Cuius regio, illius est religio" fand von feiten des Kurfrsten keine Anwendung. (Toleranz ^ religise Duldung.) 2) Ravenstein, an der Maas zwischen den Stdten Nymwegen und Hertogenbusch gelegen, kam unter dem Groen Kurfrsten gegen eine Ent-fchdigung von 150 000 Mark an den Pfalzgrafen von Neuburg, Jlich und Berg fielen 1814 an Preußen.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 106

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
106 Erziehung, die gesamte Zeitrichtung und die Entwicklung der deutschen Literatur in seiner Jugend brachten es mit sich, da er sich vorzugsweise mit den franzsischen Geisteserzeugnissen beschftigte und sich fast nur in dieser Sprache unterhielt. Auf dem Gebiete der Philosophie huldigte Friedrich den Anschauungen eines Voltaire, d'aletnbert und d'argens. - In religisen Angelegenheiten handelte er als Anhnger der Ausklrung" nach dem Grundsatze: Die Religionen mssen alle toleriert werden, und mu die Regierung nur das Auge darauf haben, da keine der anderen Abbruch tue; in meinem Staate kann jeder nach seiner Fa?ou selig werden." Der falsche Glaubenseifer ist ein Tyrann, der das Land entvlkert, die Dulduug ist eine zarte Mutter, welche sie hegt und blhen macht." Aus demselben Grunde gestattete er auch die Pre-sreiheit; er wollte, da die Zeitungen die ffentliche Meinung un-verflscht zum Ausdruck brchten. Als Freund der Baukunst schuf der edle Fürst zu Berlin das Opernhaus, die kath. Hedwigs-kirche und die Bibliothek, zu Potsdam das Lustschlo Sans-souct1) mit den herrlichen Terrassen und das Neue Palais. -) Auf dem Gebiete der Musik war Friedrich Knstler und Ton-setzer zugleich. Die deutschen Komponisten Bach, Gluck und Haydu wurden von ihm hochgeschtzt, doch eine eigentliche Pflegesttte fand diese Kunstrichtung in Berlin nicht. >. pte erste Aeifunli Motens und der Bayerische Krbfolgestreit. 1. Die erste Teilung Polens. 1772. Nach dem Tode des Polenknigs August Iii. (1763), des Nachfolgers Augusts Ii. (. 85), herrschte in Polen die grte Verwirruug. Die russische Kaiserin Katharina Ii. benutzte diese Gelegenheit, um ihren Gnstling, den polnischen Grafen Stanislaus Pouiatowski, auf deu Thron zu bringen. Die Wahl kam auch glcklich zustande; dann aber forderte die Kaiserin die Gleichstellung der Dissidenten (Protestanten und nicht nnierten Griechen) mit den Katholiken. Als sich letztere zur Verteidigung ihrer Religion und politischen Selbstndigkeit zu einem Bunde vereinigten, rckten die Russen und Kosakeu tu Polen ein und verbten die unerhrtesten Grausamkeiten; Preußen und sterreich konnten mit ihren Vermittlnngs-Vorschlgen bei Rußland nicht durchdringen. Um zu verhten, da das J) Quand je serai l, je serai sans souci." s) Erg. Nr. 18 u. 22.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 300

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
300 unterscheiden; Whrend die Vertreter der einen dem alten Glauben treu blieben, waren die Anhnger der anderen dem Unglauben verfallen, ver-spotteten die Religion, verhhnten jede uerung der religisen ber-zeugung und suchten den Atheismus in immer weiteren Schichten der Bevlkerung zu verbreiten. a) Die katholische Kirche. Die franzsische Revolution schaffte dav Christentum ab, zog das Kirchengut als Staatseigentum ein und beschrnkte die geistliche Macht. Napoleon I. stellte zwar die katholische Kirche in Frankreich wieder her, gab ihr jedoch die frhere einflureiche Stellung nicht wieder. Der Kirchenstaat wurde ausgehoben und der greife Papst als Gefangener nach Frankreich gefhrt. In Deutschland erlitt die katholische Kirche durch die Skularisation schwere Einbuen. Aber trotz der oft herben Bedrngnis zeigte sie die grte Lebenssaft. Um den Heiden das Evangelium zu verknden, wurde in Rom eine besondere Kongregation eingesetzt') und der Ausbildung von Missionaren eine hohe Aufmerksamkeit gewidmet. In China, Japan und auf den Inseln der Sdsee entstanden blhende Missionen, die zeitweilig- unter grausamen Christenverfolgungen zu leiben hatten. I" ganz besonders groartiger Weise entwickelte sich die katholische Kirche in Amerika; langsam, aber erfolgreich drangen glanbensmutigemissionare immer tieser in Afrika ein. Auch in dem protestantischen Norden Europas und in der Diaspora des Deutschen Reiches Breitete sich das katholische Missionswesen immer weiter ans; neue Pfarreien wurden gegrndet, Schulen und Kommnnikanten-Anstalten errichtet, die grten-teils vou dem Bonifaziusvereiu unterhalten werden. Krftig blhte das religise Lebeu empor; immer zahlreicher wurden die religisen Vereine fr jung und alt, fr Männer und Frauen, die fr das geistige Wohl ihrer Mitglieder, zu sorgen sich an erster stelle zur Ausgabe gesetzt hatten. Im Parlament und in der Presse suchten die Katholiken ihre Rechte und Wnsche zur Geltuug zu bringen. Ter Jesuitenorden wurde schon bald wiederhergestellt, und von jenen religisen Orden, deren Mitglieber durch ihre nimmermde Liebesttigkeit zu wahren Engeln fr die leidende Menschheit geworden sind, verdienen die Barmherzigen Schwestern vor allein genannt zu werden. Wohlsahrtseinrichtungen, Vereinigungen zum Schutze junger Mdchen im In- und Auslnde, Viuzensvereine u. v. a. entstehen berall und erfreuen sich einer krftigen Untersttzung von feiten der katholischen Bevlkerung. ]) Congregatio de propaganda fide.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 27

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
und Umsicht hervorgetan. Im Kriege gegen die Trken (1532) fhrte er die niederschsischen Truppen an und tat sich durch jdluj, Tapferkeit und Besonnenheit so sehr hervor, da der Kaiser Karl V. den khnen Fhrer im Angesichte des Heeres zum Ritter schlug. Diese Auszeichnung erwarb ihm auch von seinen Zeitgenossen den Ehrennamen deutscher Hektor". Joachim war ein gebildeter Mann von gutmtigem, jedoch schwachem Hardter, der in allen Dingen Nachsicht und Vermittlung der gewaltsamen Strenge vorzog. Wenn es aber die Umstnde forderten, konnte er an die Stelle der Milde auch die notwendige Entschiedenheit treten lassen. In spteren Jahren zeigte der Kurfürst eine auffallende Liebe fr Pracht und Luxus, wodurch er in arge Geldverlegenheit geriet. Die Stnde muten wiederholt um ihre Hilfe angegangen werden. Fr ihre Untersttzung wurden ihnen von dem Kurfrsten wichtige Rechte zugesichert, wodurch die landesherrliche Macht starke Einbue erhielt und die sptere Entwicklung Brandenburgs zu einem Einheitsstaate gehemmt wurde. 2. Wichtige Vertrge, a.) Der sch lesische Erb vertrag. (1537.) Durch seinen Kanzler Lamprecht Distelmeier lie Kurfürst Joachim wichtige Vertrge abschlieen, wodurch Brandenburg in der Folge bedeutende Besitzerweiterungen erhielt. Eiue Doppelheirat bewirkte einen Erbvertrag zwischen Joachim Ii. und Friedrich Ii., dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlan. Beim Aussterben des herzoglichen Mannes stammes sollten smtliche schlesischen Herzogtmer an Brandenburg fallen; wrde dagegen das hohenzollernfche Herrfcherhaus' aussterben, dann sollten jene brandenbnrgischen Besitzungen, welche bhmische Lehen waren (Kottbns, Teupitz, Kroffen, Zossen), an die Herzge von Liegnitz fallen. Diesen Vertrag erklrte der sptere Kaiser Ferdinand I. (15561564), als er König von Bhmen und als solcher Lehnsherr von Schlesien war, im Jahre 1546 fr null und nichtig, weil der Herzog Friedrich Ii. als Vasall der Krone Bhmens die bhmische Lehnshoheit der die schlesischen Herzogtmer nicht bercksichtigt hatte. Friedrich Ii. war aber zum Abschlsse des Vertrages berechtigt; denn der Bhmenknig Wladislaus Y. hatte den Herzgen das Recht zuerkannt, fr den Todesfall endgltig der ihre Lnder zu verfgen, und auch König Ferdinand I. hatte dieses Recht bei seinem Regierungsantritt besttigt. Joachim protestierte gegen die Einsprache Ferdinands und gab die Vertrags-urkunde nicht heraus. Als 1675 die herzogliche Linie in Schlesien ausstarb, zog sterreich (Leopold I.) die erledigten Herzogtmer als Lehen der Krone Bhmens ein. Friedrich Ii. von Preußen grndete auf den Vertrag vom Jahre 1537 seine Ansprche auf Schlesien und erklrte an Maria Theresia den Krieg.

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 39

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
39 wurde aber beim Betreten eines heiligen Haines erschlagen. Ein hnliches Los traf spter noch mehrere andere mutige Glaubensboten. Im 13. Jahr-hundert sandte der Hochmeister des deutschen Ordens, Hermann von Salza, eine Schar trefflicher Ritter zu den heidnischen Preußen. Nach einem Kampfe von etwa 50 Jahren war das Land erobert und fr das Christentum gewonnen. Fleiige Kolonisten bebauten in musterhafter Weise den Acker; Flsse wurden eingedmmt, Drfer und Städte gegrndet; das ganze Land stand in schnster Blte. Der Hochmeister verlegte sogar seinen Wohnsitz von Venedig in Italien nach dermarienbnrg in Preußen. Durch Zwietracht im Innern und den Neid der Nachbarn wurden spter groe Lndecstriche von dem Ordenslande losgerissen; der Rest kam sogar unter polnische Lehnshoheit. Der letzte Hochmeister, Alb recht von Brandenburg, nahm die Lehre Luthers an. Er verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum und nannte sich Herzog von Preußen. Er und seine Nachfolger blieben aber Lehnsleute der polnischen Könige; erst Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst, erlangte die volle Unabhngigkeit dieses Gebietes. Der folgende Kurfürst hie Georg Wilhelm. In seine Regie-rungszeit fllt der Dreiigjhrige Krieg. 16181048. Nach langjhrigen Streitigkeiten zwischen den Katholiken und Protestanten war es zu einem vorlufigen Frieden in Augsburg gekommen. Aber dieser Augsburger Religionsfriede brachte Deutschland nicht die ersehnte Ruhe. Die Spannung zwischen Katho-liken und Protestanten wurde vielmehr immer grer. Die protestan-tischen Fürsten schlssen ein Waffenbndnis, Union genannt; infolge-dessen traten auch die katholischen Fürsten in eine bewaffnete Verbindung, die Liga. Im Jahre 1618 brach dann endlich der Krieg aus, der dreiig Jahre dauerte; man teilt ihn gewhnlich in vier Zeitabschnitte. 1. Der bhmische Krieg. Die Protestanten in Bhmen glaubten sich in ihren Rechten verletzt. Sie drangen in die Burg zu Prag und warfen die kaiserlichen Rte und einen Geheimschreiber durch das Fenster. Dann sagten sie sich vom Kaiser los und whlten einen neuen König. Der kaiserliche Feldherr Tilly rckte mit einem Heere in Bhmen ein und schlug die Aufstndischen in der Schlacht am weien Berge bei Prag. Die Reste der geschlagenen Truppen sammelten sich unter Ernst von Mansseld, Christian von Braunschweig und Friedrich vou Baden. Alle drei lebten vom Raube; sie plnderten Kirchen und Klster, verbrannten Städte und Drfer und mordeten ihre Bewohner. Der tapfere Tilly zog auch gegen diese Ruber und schlug sie. 2. Der dnische Krieg. Die Protestanten gewannen einen neuen Bundesgenossen an dem Könige von Dnemark. Auch Ernst von Mansfeld und der tolle" Christian sammelten wieder ihre Raubscharen. Tilly nebst Wallenstein standen auf feiten des Kaisers. Sie schlugen die Freibeuter und zogen dann gegen Dnemark. Auch hier waren die kaiserlichen Feldherren siegreich. Der Dnenknig bat

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 247

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
247 Philipp Don Hessen und von dem Kurfrsten von der Pfalz Hilfe und schlug die verbndeten Ritter zurck. Unter frchterlichen Verwstungen, unter denen die Kirchen, Klster und Baueru arg zu leiben hatten, zog sich Franz von Sickingen aus feine Burg Land stuhl in der Pfalz zurck, wo er au den Verletzungen, die er während der Belagerung erhalten hatte, im Jahre 1523 starb. Ulrich von Hutten flchtete auf eine Insel des Zricher Sees, wo er in der Blte des Lebens an den Folgen seiner Aljsschwcisnngcn starb. Der Banernfrieg. 1524......1 52r>. Kaimt war der Aufstand der Reichsritter gedmpft, da erhoben sich in verschiedenen Gegenden die unteren Volksklassen gegen die oberen, besonders die hartbedrngten Bauern, deren Lage durch Mierute und Teuerung noch trauriger geworden war. Die religisen Wirren benutzten auch sie, um ihre Wirt-schaftliche und soziale Lage zu bessern. Die Lehre Luthers von der evan-gelischen Freiheit bertrugen sie ans die brgerliche Freiheit. In den sogenannten 12 Artikeln, die sie Luther vorgelegt hatten, Jf y, forderten die Bauern in Schwaben und Franken Aufhebung der Leibeigenschaft, Milderung der Fronen und Abgaben, nderung des Gerichts-Wesens, Freiheit der Holznutzung, der Jagd und des Fischens und man-ches andere. In Scharen zusammengerottet, zogen sie durch das Land, plnderten die reichen Abteien und die Burgeu der Adligen, zerschlugen Bilder und Kruzifixe und mihandelten die Priester am Altare. Zahl-reiche Kunstgegenstnde sind von diesen wilden Hansen zertrmmert, wert-volle Handschriften in die Flammen geworfen und unzhlige Zinsbriefe vernichtet worden. Am schlimmsten war das Treiben dieser frchterlichen Horden in Schwaben, Franken und am Rhein. Auch manche herabgekommene Mitglieder des Adels, besonders solche, welche infolge des Aufstandes der Reichsritter gechtet waren, hatten sich den Bauern augeschlosseu, unter ihnen Gtz von Berlichiiigeit, der Ritter mit der eisernen Faust."') Luther, der anfangs manche Forderungen bcr Bauern gutgeheien hatte, rief die Fürsten auf. unnachsichtlich gegen die ruberischen und mrderischen Bauern" vorzugehen, und Truchse von Waldburg, der Anfhrer des Schwbischen Bundes (eine Vereinigung von Fürsten, Grafen, Rittern und Reichsstdten), schlug die schlechtbewassueten Bauern *) Vergleiche Goethes Drama: Gh von Berlichingen." Weil Gtz von Berlichingen nur gezwungen die Fhrung der Bauern bernommen und auch die Bauern in ihren wilden Ausschreitungen zur Migung angehalten hatte, wurde er vom Reichskammergericht fr schuldlos erklrt.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 249

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
I //--- ' '-) *' ' //' 1 "" /'' '/, r / .' /' z - ' /f z ',/ >K ,y t+*; . {f (I r * i'- t<>'>, /: t , ' I 4'/ #1 V. . ' '\".r " Z^sv.- .', " -/ . /-, <>"** < / " '. "z ' ".V ' ' ' / , - v , ,, . /V > .. A. ' < -1 1 Oiq 1 ' v/ - > -v ' . , . / v 5 V,..,. t * % "... . ;1,- , Die weitere Verbreitung der netten Lehre hing wesentlich von der ? - / Stellung der Landesfrsten zu ihr ab. Der Kurfürst Johann von 'v Sachsen, der Nachfolger Friedrichs des Weisen, und der Landgraf Philipp von Hessen erklrten sich fr die Lehre Luthers und fhrten > sie in ihren Lndern ein. Ter Hochmeister des Deutschen Ordens, Al- brecht vou Braudeuburg, hob die Ordensregel auf und verwandelte / das Ordensland in ein weltliches Herzogtum unter polnischer Oberlehns- hoheit. In Pommern, Mecklenburg, Schlesien. Wrttemberg, der Pfalz wurde die kirchliche Neugestaltung durchgefhrt. Auch in vielen Reichsstdten wie Augsburg, Nrnberg, Magde-- brg, Hamburg, Lbeck, Bremen u. m. a. fand die Reformation Ein-* ' gang, insolgedessen Unruhen entstanden tiitb die bisherige Stadtverwal-' tuug eilte Umgestaltung erfnhr. Nur der Kaiser, der Herzog Georg vou Sachsen, der ' erzog von Bayern und der Kurfürst Joachim I. von Branden-but'g blieben der alten Lehre treu; r! r ' V'' o. Wichtige Neichstagsbeschlsse. 1. Der Reichstag zu Speier vom Jahre 1526. Da der Kaiser, in langwierige Kriege verwickelt, viele Jahre hindurch von Deutschland abwesend war, hatte der Wormser,.- Reichstagsbeschln nicht durchgefhrt werden -knnen. Im Jahre 1526 schrieb Karl V. einen Reichstag nach Speier aus, um die religisen ~ ' ' Wirren beizulegen, und beauftragte feinen Bruder Ferdinand mit bei; K" Leitung der Verhandlungen. Da aber das Ansehen der Fürsten durch V . die Niederwerfung der Reichsritter und Bauern bedeutend gewachsen war . , und die Reformatoren ihnen das Recht zugebilligt hatten, die religisen... -Angelegenheiten in ihren Lndern selbstndig zu ordnen, da ferner die. ' ' Arkeu das Reich bedrohteu, hielt es schwer, einen endgltigen Beschlu - ^ . herbeizufhren. (5s wurde deshalb bestimmt, bis zu einem allge- . 'V, ,(1 - meinen Konzil solle sich jeder mit bezttg ans den Wormser-l,,- . Reichstagsbeschln so verhalten, wie er es vor Gott und ' Kaiserlicher Majestt zu verantworten sich getraue. v 2. Der Reichstag zu Speier vom Jahre 1529. Ans einem zweiten Reichstag, der ebenfalls zu Spei er unter Leitung Ferdinands stattfand (1529), wurde die weitere Verbreitung / der neuen Lehre verboten (Durchfhrung des Wormser Ediktes) X', .. und verordnet, da der katholische Glaube berall wieder eingefhrt werden sollte. Gegen diesen Beschlu legten die lutherischen Fürsten und Reichsstdte Einspruch oder Protest ein, weshalb die Anhnger der neuen Lehre den Namctt Protestanten erhielten, I

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 250

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
3. Der Reichstag zu Augsburg vom Jahre 1530. Im Jahre 1530 kam der Kaiser nach neunjhriger Abwesenheit nach Deutsch-land zurck und berief eine Reichstag nach Augsburg. Ans diesem ' berreichten die Protestanten ein von Melanchthon abgefates Glanbens-bekenntnis, die sogenannte Augsburger Konfession, das in 28 Artikeln die neue Lehre darlegte; von katholischer Seite wurde eine Wider-legnngsschrift, die von Dr. Eck bearbeitete Confntatio", bergebeu. Da trotz der Zugestndnisse, die von katholischer und protestantischer Seite gemacht wurden, eine Ausgleichung nicht zustande kam, entschied der Kaiser selbstndig. Unter Zubilligung einer Frist von sieben Monaten wurde durch Reichstagsabschied') die Rck-kehr zur alten Kirche befohlen und bis zur Abhaltung sines Konziles jede Neuerung verboten. tl. Der Schmalkaldische Bund. 153l Mit diesem Reichstagsabschiede waren die protestantischen Fürsten jedoch nicht einverstanden, und da sie frchteten, die bereits eingezogenen kirchlichen Gter wieder zu verlieren, kamen sie im Jahre 1531 zu Schmalkalden in Hessen zusammen und schlssen hier den Schmalkaldischen Bund, dem auch viele Städte Nord- und Sddeutschlands beitraten. Selbst mit aus-wrtigen Staaten Frankreich. England und Dnemark traten sie in Verhandlungen, um von ihnen Untersttzung zu erhalte. e. Der Religionsfriede zu Nrnberg. 1532. Mittlerweile waren die Trken in Ungarn eingefallen und bis Wien vorgedrungen. Der Kaiser rief die Fürsten zum Kampfe gegen die Unglubigen auf, doch die protestautifchen Fürsten wollten nur unter der Bedingung Hilfe leisten, da ihnen freie Ausbung ihrer Religion gestattet wrde. Der groen Gefahr wegen, die das Reich bedrohte, sah sich der Kaiser gezwungen, nachzugeben. Auf dem Reichstage zu Nrnberg wurde bestimmt, da bis zur Erffnung eines allgemeinen Konzils keiner seines Glaubens wegen bedrngt werden sollte. 2. Der Schmalkaldische Krieg und seine Folgen. n. Der Schmalkaldische Krieg. 1540 1547. Weil die Protestanten das Konzil zu Trient nicht beschicken wollten und die Hupter des Schmalkaldischen Bundes sich geweigert hatten, aus dem Reichstage zu Regensburg zu erscheinen, beschlo der Kaiser, die Unterwerfung der Protestanten mit den Waffen durchzufhren, und erklrte den Kurfrsten ') Ein Reichstagsabschied ist die Zusammenfassung smtlicher Beschlsse eines Reichstages.

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 251

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp von Hessen in die Reichsacht. Whrend die Truppen des Schmalkalbischen. Bundes in Sddeutsch-land schnell zurckgedrngt wurden. fielen der* ehrgeizige protestantische Herzog Moritz von Sachsen, des Kaisers Verbndeter, und Ferdinand. der Bruder des Kaisers, in das Kurfrstentum Sachsen ein. Auch der Kaiser eilte nach Norddeutschland und schlug die Verbndeten in der Schlacht bei Mhlberg an der Elbe im Jahre 1547. Der" Kurfürst von Sachfen wurde gefangen genommen und sein Land dem Herzoge Moritz von Sachsen bergeben. Der Landgraf Philipp von Hessen bat den Kaiser kniefllig' um Gnade; er wurde ebenfalls als Gefangener fortgefhrt. I). Das Augsburger Interim und der Verrat des Kurfrsten Moritz von Sachsen. Im Jahre 1548 machte der Kaiser nochmals den Versuch, die reli'gisen Wirren auf gtlichem Wege beizulegen, und) berief einen Reichstag nach Augsburg. Weil sich die Verhandlungen, auf dem Konzil in die Lnge zogen, wurden auf Veranlassung des Kaisers zwei katholische und ein protestantischer Theologe beauftragt, eine einst-weilige Glaubensrichtschnur oder das Interim') festzusetzen, nach der sich vorlufig jeder richten sollte. Den Protestanten wurde vom Kaiser der Kelch und die Priesterehe gestattet. Doch bei der Durchfhrung des Interims zeigte sich ein heftiger Widerstand, besonders seitens der Stadt Magdeburg. Eie wurde in die Acht erklrt und der Kurfürst Moritz von Sachsen mit ihrer Vollziehung beauftragt. Da dieser aber sein Ziel, die Kurwrde, erreicht hotte, warf er die Maske ab und trat wieder auf die Seite seiner protestantischen Glaubensgenossen. Er verband sich mit dem Landgrafen Wilhelm von Hessen, dem Sohne des gesangen gehaltenen Philipp, und mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg- Cnlm-bach und schlo sogar einen Vertrag mit dem Könige Heinrich Ii. von Frankreich, dem er gegen monatliche Hilfsgelder das Reichs-vikarian) der Metz, Tonl und Verduu bertrug. Whrend die Franzosen von Westen, die Trkeu von Osten das Reich bebrngten, zog Moritz mit seinen Truppen nach den, wo der Kaiser in Innsbruck krank barnieberlag; nur bitrch eine schleunige Flucht nach Krnten konnte er sich vor der Gefangenschaft retten. 1) Interim ----- inzwischen. 2) Es wurde dem Könige Heinrich Ii. mithin die Stellvertretung des Kaisers mit bezng auf diese Städte bertragen.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 253

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
253 den wurde vom Papste besttigt und der Stifter zum ersten Ordens-general ernannt. Die Jcfuitcu, wie die Mitglieder des Ordens genannt werden, hatten sich die Aufgabe gestellt, die Jugend zu erziehen, die katholische Lehre durch Wvrt und Schrift zu verteidigen und das gtt-liche Wort bei den Heiden, Hretikern und Schismatikern, insbesondere bei den Katholiken selbst zu verkudigeu. Der Orden verbreitete sich mit auerordentlicher Schnelligkeit und stand berall in hoher Achtung. Durch seilte Organisation und durch eine kluge Verwendung seiner Mitglieder wurde er eine krftige Sttze des Katholizismus gegenber den religisen Neuerungen. In Deutschland grndeten die Jesuiten besonders in den groen Stdten ihre Schulen; der erste deutsche Jesuit (Provinzial) war der bekannte Peter Canisuis. In Ingolstadt, Wien und Cln ent-standen die ersten Jesuitenschulen. Zwei Jahre spter, als Luther seine Thesen zu Wittenberg ange-schlagen hatte, trat iu der Schweiz Zwingli^ als Reformator auf. Zwingli wich besonders in der Abendmahlslehre erheblich von Luther ab; er leugnete die wirkliche Gegenwart Christi im Altarsakramente (das Abendmahl ein blo symbolisches Gedchtnismahl) und verwarf den Bilderschmnck der Kircheu. Whrend die Urkantone der katholischen Kirche treu blieben, fand die Lehre Zwinglis in dem nrdlichen Teile der Schweiz Eingang. Mit bcii religisen Angelegenheiten verquickten sich politische; die Feindseligkeit zwischen den beiden Parteien wurde so groß, da man von beiden Seiten zu den Massen griff. In der Schlacht bei Kappel (1531) wurden die Zwinglianer geschlagen; Zwingli verlor sein Leben. Von der Schweiz ans wurde seine Lehre auch im sdlichen Deutschland verbreitet. Calvin aus Noyon in Frankreich stellte in Genf eine neue Lehre ans und suchte auch eine nette Regierungsform nach dem Bilde des 1t r= Christentums einzufhren. Er lehrte unter anderem, da eilt Teil der Menschheit nach dem gttlichen Ratschlsse sr dett Himmel, der andere fr die Hlle vorherbestimmt sei (Prdestination). Damit die Seele in ihrer Andacht nicht gestrt werde, sollte der Gottesdienst in Kirchen ohne Schmuck an den Wnden, ohne Altar und Bilder abgehalten wer- . Nie Kirchentrennung (Reformatio deutschen Lndern. 1. Die Schweiz.
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